the week in words and snapshots #3
der montag geht seiner verkaterten natur angemessen auf seichten schritten an die startlinie. ein paar texte, geschehnisse mit mehr oder minder famosem nachrichtenwert und gedanken zur roten gefahr sollen hier als schlusslicht der worte zum sonntag dienen.
die woche wurde quer durch alle medien von frauen dominiert; ein trend, der sich am montag fortsetzen sollte: mccains running mate sarah palin wird es die nächsten monaten nicht leicht haben; nun stellt sich auch noch kurz nach der verkündung ihrer funktion heraus, dass ihre minderjährige tochter ein kind bekommt. es bleibt abzuwarten, wie die republikanische anhängerschaft damit umgeht, ob es nun fluch oder ein segen gottes segen. dieser auftakt wird sicherlich nicht die letzte geschichte, gerücht oder vorwurf mit dem fokus frau im amerikanischen wahlkampf gewesen sein.
in der wochenendausgabe der süddeutschen zeitung sollte laut überschrift des interviews renate künast zum thema männer zu wort kommen. sie durfte sich dann doch nur zu alphatier joschka, feminismus und ihrem kurzhaarschnitt äußern. online ist der text leider immer noch nicht, die mädchenmannschaft hat sich die mühe gemacht, auszüge abzutippen.
der freitag widmet sich, und so kann ich sie nach kurzem nachdenken wirklich bezeichnen, meiner lieblingspolitikerin gabriele pauli. dies mache ich vielleicht nicht an ihren politischen ideen fest, aber auch ob meine zaghafte zuneigung zu frau pauli nun an ihren roten haaren, dem latex-outfit oder ihrer art die alten herren der csu in höchstem maße zu irritieren liegt, vermag ich kaum zu sagen. vielleicht gründet sich meine entscheidung auch auf die ermangelung von alternativen. kluge worte zur 'schönen landrätin' findet ihr in "pumps und gummistiefel" von mathias wedel und barbara vinkens hier schon öfter erwähnten worten, die sie schon anfang 2007 im sz-magazin veröffentlichte. hier die wikipedia-reife beschreibung der politikerin mit kupferhaupt:
"natürlich haben manche, denen fast jede frau, die in der politik auftaucht, ein rotes tuch ist, die männerbündelei unserer machteliten zu verteidigen versucht. die roten haare von gabriele pauli kamen ihnen dabei besonders zupass. diese farbe steht – wie jedes kind spätestens aus populären krimiserien wie jerry cotton weiß – für erotisch besonders aufgeladene frauen, die ohne die wärme der dunkelhaarigen und die unschuld der blonden auskommen und in ihrer eiskalten herzlosigkeit für männer fatal sind. über frau pauli wurde immer wieder die geschichte einer rothaarigen hexe erzählt, die mit den unredlichen waffen der weiblichkeit – rhetorik, moderne pr und attraktivität – schamlos um die gunst des publikums buhlt. ohne jede sachorientierung, die nun einmal sache der frauen nicht sei, kaschiere ihr unverhohlener wunsch, mit dem messer in der hand den männern ans leder zu gehen, nichts als frustrierte karrieregeilheit. ihre unersättliche eitelkeit sei auch durch das licht der scheinwerfer, in dem sie sich sonne, nur kurzfristig zu stillen. interessanterweise hat diese geschichte aber nicht verfangen. das publikum wollte von hysterischen rothaarigen hexen nichts hören und hielt zu seiner tapferen, schönen landrätin, die den mann an der spitze zu fall gebracht hat."
vielleicht bekomme ich nun wieder auf den deckel, mein eigenes haupthaar zum thema zu machen, aber nicht nur mein erstes biometrisches passbild, das ich in der letzten woche zum bürgeramt trug und so verdächtig leuchtet, dass ich vermutlich mit diesem reisepass noch oft verhört werde, rechtfertigt vereinzelte worte zur roten mähne: zum einen traf ich eine artgenossin die in münchen mit ihrem schreibtalent das netz beglückt und mit dem stichwort muffin top den modejournalismus meines geschmacks betreibt, zum anderen widmete sich lisa von la lila den ginger kids, lea der perfekten hexe, prosieben führte mit boris becker und jan ullrich sogar zwei männer der rötlichen haarpracht zusammen und mein jugendschwarm und serienpartner der rotschöpfigen gillian anderson, david duchovny, begab sich wegen sexsucht in behandlung. scheinbar hatte der charakter hank aus duchovnys letzter serie californication ein wenig ähnlichkeit mit dem akte x-star.
aber genug zu roten haaren und anderen lastern, bei broadsheet gibt es noch einen bissigen text zu dress codes und eine annäherung an die frage, ob das semikolon ein mädchenhaftes satzzeichen ist, während das sz-magazin vor kurzem befürchtete, es könne aussterben, xx factor gibt unter dem stichwort misogyny gap zu bedenken, dass sarah palin zwar frauenfeindlichkeit zu spüren bekommen wird, aber niemals den spitznamen "she-devil" bekommen wird, jezebel erklärt warum mccains wahl einer frau keine wahl für frauen ist und widmet sich außerdem den deutschen sternchen bei den first steps awards, prinzessin letizia hat eine neue nase und das nivea sofa keine cellulite mehr. die welt scheint wunderbar in ordnung.
tolle fotos.
ReplyDelete*LIONMANE
GENIALE fOTOS! Noch mehr davon! Bist du das darauf? Echt toll!!!
ReplyDeletedie fotos sind aus dem lula mag, das über das erste foto auch verlinkt ist.
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