5/10/2007

big in the bumdestag


der sommer kann kommen: am heutigen vormittag stellt bundesminister horst seehofer im bundestag einen „nationalen aktionsplan“ vor, der skinny jeans wieder gesellschaftsfähig machen soll. keineswegs basiert die regierungserklärung zu mehr bewegung und gesunder ernährung auf der sorge um die erlahmte marathonkarriere des ehemaligen außenministers oder die „dicken kinder“, die nach der rangelei um den nichtraucherschutz die presse nun von den koalitionsquerelen ablenken sollen; wer die ersten heißen tage des jahres aufmerksam mädchen der mittelstufe und frauen der kategorie „zum g8-punkt hatte die glamour vor zwei wochen einen interessanten erfahrungsbericht“ observiert hat, weiß: maßgeblich motiviert wurde seehofer von einem präsentkorb der fashion-lobby. augenscheinlich vergaß die modeindustrie bei der konzeption der sommerkollektionen, dass die deutschen im spitzenfeld der adipösen europäer rangieren. diese erkenntnis traf die designer dann mit dem verfrühten hochsommer, als leggings und shortshorts bereits einen großen teil zu ihren umsätzen beigesteuert hatten. auch das kabinett musste nicht ins berliner nachtleben eintauchen, um die „neue ästhetik“ in augenschein zu nehmen. und so bewahrt seehofer die industrie vor einer rückrufaktion und schafft gleichzeitig ein neues profilierungsfeld für die eigenen reihen. vielleicht wäre es jetzt für die csu an der zeit, die park avenue fotostrecke von frau pauli zu schätzen, denn als politisches zugpferd für die kampagne kann wohl niemand gesündere maße aufweisen.


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