schwule hippies und schüchterne mädchen: of montreal und anna rikje rosenthal spielen im lido

seit jeher eignet sich das drama einer gescheiterten liebe als fruchtbarer anlass, um sich mit musik ein wenig luft zu machen. ähnlich erging es kevin barnes, als ihm vor zehn jahren dieses schüchterne mädchen aus canada den kopf vedrehte. zu hause in amerika war die romanze passé und barns gründete die band ‚of montreal’.
zurück in der gegenwart ist es dienstag und das wetter macht müde. of montreal spielen im lido, berlins indie/elektro sternchen anna rikje rosenthal supportet - und das mal wieder sehr charmant. gregor sagt zwar, dass ein bisschen cooler besser wäre und sie weniger mit ihrer sweetness kokettieren sollte, aber ich finde das vollkommen in ordnung.
of montreal zünden gewaltig. die jungs und das mädchen sehen lustig aus: netzstrümpfe paaren sich mit engelsflügeln, pailettenkleidchen und safarihüten aus plüsch. das klingt ein wenig nach schwulen hippies und letztendlich kann man daran wenig rütteln. macht ja nichts. musikalisch bieten of montreal viel abwechslung und feuerwerk, ohne sich in effekthascherei zu verlieren. mal gewinnt das drama und mal die komödie.
das publikum jubelt. danke, liebes mädchen aus canada, dieser abend hat sich wirklich gelohnt.

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