2/27/2009

happy up here



das neue video zur neuen single zum neuen und lange erwarteten album von röyksopp. vorsichtiger pessimismus ist angebracht, ein bisschen geduld wohl möglich jedoch auch. it's got to grow on you. abgesehen davon aber wieder nette visuals und vor allem der von pinglewood bereit gestellte remix der kombo holy fuck. gelungene gefälligkeiten.


röyksopp - happy up here (holy fuck re-interpretation) (dl) (ysi)



mehr infos auf den pagess von röyksopp und holy fuck. download per klick auf den titel.


2/26/2009

interviewing mr. oizo: affenmusik



Quentin Dupieux ist die Art Künstler, an dem sich die Geister scheiden. Für die einen ist er der Genius, der Ed Banger, dem Label, das seit ca. einem Jahr selbst in den iTunes-Bibliotheken hiesiger Indiemädchen überproportional häufig vertreten ist, fehlte. Wieder andere halten ihn für ein begnadeten Generalisten, der sich an Film und Kunst versucht, dessen Werke fernab der Musik aber bis dato bestenfalls als Achtungserfolge wahrgenommen wurden. Das Gros der Ottonormalverbraucher wird jedoch bei seinem Alias Mr. Oizo vor allem an eine Puppe denken.

Noch knapp 10 Jahre nach seinem durchschlagenden Erfolg mit „Flat Eric“, dem neurotisch zuckenden, gelben Etwas, das uns Faltenhosen schmackhaft machen wollte, kämpft Dupieux seinen Kampf gegen Windmühlen. Dass sich seine neue Platte „Lambs Anger“ jetzt mit einer Referenz an den „Andalusischen Hund“, einen in 1928 erschienen Stummfilm von Luis Buñuel und Salvador Dali, der vor allem Surrealisten und Freudianer auf den Plan rief, schmückt, ist kaum verwunderlich. Dupieuxs Umgang mit der eigenen Person, Umfeld und Geschichte wirkt eigenwillig, bisweilen exzentrisch. In jedem Falle aber gewinnt man den Eindruck, es mit einem Menschen zu tun zu haben, der ein gespaltenes Verhältnis zu sich, seinen Erfolgen und Niederlagen, sowie den Mechanismen des Marktes hat, dem er versucht, seine Kunst näher zu bringen.

Beim Interview selbst wirkt der Franzose angespannt, manchmal flapsig, jedoch immer wach und darauf bedacht, klarzustellen, dass er es sein will, der seine Geschichte schreibt. Ein Unterfangen das mitunter schwierig sein könnte, bedenkt man, dass gleich seine erste Single einen stattlichen Stempel im Gedächtnis der Mediengesellschaft hinterlassen hat.




Dein neues Album ist gerade erschienen. Das Artwork, eine Referenz an Buñuels bzw. Dalis „Andalusischen Hund“, fällt dabei wortwörtlich ins Auge. Es entsteht der Eindruck, du würdest dich auf tragische Weise von deinem Alter Ego „Flat Eric“ verabschieden.

O: Nein, dabei handelt es sich in erster Linie um eine Ehrerbietung an Buñuel und Dali und deren großartigen Kurzfilm. Ich finde es aber unterhaltsam, dass sich alle darüber den Kopf zerbrechen. Es ist witzig zu sehen, dass sich Jugendliche im Internet darüber unterhalten und herausfinden, dass es sich dabei um den „Andalusischen Hund“ handelt. Ein Stück weit möchte ich damit auch das Interesse an Kunst fernab des Mainstreams wecken, so kann man den Jüngeren ein bisschen was mit auf den Weg geben. Etwas zum Nachdenken, Kultur.

„Flat Eric“ lebt also weiter. Damals allerdings hast du im Affekt ein Album veröffentlicht mit dem die meisten Hörer nicht viel anfangen konnten.

O: Ja, es war definitiv eine Antwort auf den Erfolg, weil ich der Überzeugung war, dass dieser für das, was es war, ein paar Nummer zu groß ausgefallen ist. Es war schließlich ein einfacher Beat, den ich für einen Werbeclip mehr oder weniger hingerotzt habe.

Also wolltest du die Leute überrumpeln?

O: Ja, es war eine art Teenagerebellion. Ich wollte allen sagen „Fuck off! Ich bin mehr als das, ich kann auch etwas Härteres, Kreativeres machen“. Es war sozusagen eine Trotzreaktion auf den Erfolg.




Mr. Oizo - Gay Dentists (DL) (YSI)



Danach hast du eine ganze Weile nichts mehr veröffentlicht. Vieles von dem, was du in der Zwischenzeit angefangen, aber nie beendet hast, hast du als „Scheiße“ bezeichnet. Das klingt ein wenig nach Quarterlife-Crisis.

O: Nein, ich bin immer glücklich mit „Flat Eric“ und dem Drumherum gewesen, aber offensichtlich kam das alles viel zu früh. Ich war gerade erst dabei anzufangen, Musik zu machen, hatte keine Erfahrung. Der Erfolg war mir dann einfach zu groß und schien nicht angemessen für ein eher lapidares Stück Musik. Das hat mich retrospektiv definitiv blockiert und mich daran gehindert, etwas Neues zu machen.

Eigentlich verstehst du dich ja auch mehr als Filmer denn Musiker, richtig?

O: Ich habe angefangen Filme zu machen, als ich vielleicht 12 war. Hauptsächlich Kurzfilme. Als kleines Kind war ich besessen vom „Texas Kettensägen Massaker“, also hab ich versucht, solche Sachen im Garten meiner Eltern nachzustellen, irgendwo in einem Pariser Vorort. Mit 20 wollte ich dann mehr in die Comedy-Ecke. Das ist aber alles immer ein bisschen dunkler gewesen, als man es vielleicht bei Comedy erwarten würde, schwierig zu beschreiben. Mit Musik hab ich eigentlich nur angefangen, um sie über meine Kurzfilme zu legen. Da war ich vielleicht 18. Tanzmusik wurde das erst, als ich Laurent Garnier kennen gelernt habe, der mich dazu animierte ein bisschen Blödelmusik zu machen. In erster Linie verstehe ich mich aber weiterhin als Filmemacher, richtig. Die Musik ist nur spaßiges Beiwerk.

Du arbeitest jetzt nur noch digital, wann und warum hast du damit angefangen?

O: Vor 5 Jahren. Anfangs habe ich allerdings noch versucht, das alte Zeug an meinen Rechner anzuschließen. Ich habe eine ganze Batterie an Equipment, die sich über die Jahre angestaut hat. Es war eine wahre Obsession, immer neues auszuprobieren und zu kaufen. Dementsprechend ist z.B. „Moustache“ in einer Halbwelt aus Computern und analogem Equipment entstanden. Inzwischen bin ich aber komplett auf Computer umgestiegen, weil ich denke, dass man damit besser arbeiten kann.




Das lässt sich auch gut raushören, „Analog Worms Attack“ klang noch wesentlich organischer als deine letzten beiden Werke.

O: Ja, „Analog Worms Attack“ wurde z.B. noch auf Tape aufgenommen. Aber ich denke, es ist inzwischen kein Problem, mit der heutigen Technik diesen Effekt zu reproduzieren. Zumindest wenn man sich schlau genug anstellt.

Auf „Moustache“ lässt sich auch erkennen, dass du moderner Tanzmusik etwas mehr Respekt zollst, wenn man es mit dem noch sehr experimentellen, konzeptuellen „Analog Worms Attack“ vergleicht.

O: Ich kann nur sagen, dass ich mit dem zweiten Album so lange warten musste, bis ein wirklich neuer Antrieb da war. Zwei mal das gleiche Album aufzunehmen wäre langweilig gewesen. Deswegen sind die drei Alben auch so unterschiedlich, denke ich. Jedes Mal steckte eine völlig andere Energie hinter dem Ganzen.

Woher kam damals dieser Antrieb, woher die Muße?

O: Vor allem aus den Möglichkeiten, die mir mein Computer bot. Ich war besessen davon, auszuloten, was mir diese digitale Welt zu bieten hatte, all die verrückten Dinge, die man aus den Plugins quetschen konnte. Es klingt für mich selbst etwas komisch, wenn ich das sage, aber im Endeffekt war es wirklich mein Computer, der mich inspirierte, diese Platte aufzunehmen, mit der ich im übrigen heute noch sehr zufrieden bin.




Mr. Oizo - Gay Dentists (JFK Edit) (DL) (YSI)



Die neue Platte klingt sehr modern und glatter, verströmt den heutigen Zeitgeist französischer Elektronik, auch wenn sie immer noch sehr dicht gestrickt und voller Ideen ist.

O: Die Idee ist immer noch das Wichtigste, wenn es darum geht, etwas Kreatives zu tun. Welches Werkzeug du dann genau benutzt, welchen Computer, welchen Synthesizer, welche Software oder ganz allgemein, welchen Weg du wählst, sie zu verwirklichen, ist eigentlich egal. Bei „Lambs Anger“ war z.B. die Idee Affenmusik zu machen.

Affenmusik?

O: Ja, die Platte wurde aufgenommen, ohne viel nachzudenken. Alles sollte sehr schnell gehen. Jeder Track wurde vielleicht in 2 bis 3 stunden, maximal aber einem Tag aufgenommen. Auf keinen Fall mehr.

2 Stunden sind vergleichsweise wenig. Man erzählt sich auch, dass du dir für Remixe nicht viel mehr Zeit nimmst.

O: Nun, ich denke wirklich, dass ich ein spezieller Künstler bin. Meine Person, mein Name ist wesentlich wichtiger als die Musik, wenn es um einen Remix geht. Vielleicht liege ich damit falsch, aber so nehme ich mich selbst wahr. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich schon eine Weile darüber nachdenke, bevor ich etwas in 2 stunden aufnehme. Dass es dann am Ende 2 Stunden sind, ist unwichtig. Es ist viel wichtiger, immer wach und aufmerksam zu sein.




Du bist jetzt auf Ed Banger, zusammen mit Justice, SebastiAn oder Uffie, deren neues Album du auch produzierst. Inwiefern hat dich bei dieser Art und Weise zu arbeiten auch dein neues Umfeld beeinflusst?

O: Eigentlich gar nicht. Ich meine klar, wenn ich auflege, spiele ich natürlich auch ihre Platten, aber für daheim ist das nichts. Manchmal gibt mir SebastiAn einen neuen Track und ich höre ihn das erste Mal, wenn ich ihn im Klub spiele. Wenn ich mir das Zeug auch noch zuhause anhören würde, wäre ich depressiv.

Warum?

O: Weil es zu laut und zu dumm ist. Ich kann verstehen, dass es sehr jungen Leuten gut gefällt, weil sie damit ihre Eltern vergraulen können, aber Musik für meine Anlage ist es auf keinen Fall.

Ist dir das nicht kreativ genug?

O: Doch, doch, es ist schon kreativ, aber es wiederholt sich ständig. Wenn du die ersten 20 Sekunden gehört hast, weißt du, wie es die nächsten paar Minuten weiter geht.




Deine Stücke sind immer relativ kurz und dicht gehalten. Um die zu spielen müsste man sich eigentlich Edits basteln.

O: Ja, genau, darum ging es mir. Ich wollte Tracks voller Kleinigkeiten machen. Die Leute picken sich eh die Teile raus, die sie mögen und basteln sich daraus etwas Eigenes. Das ist seit „Moustache“ Konzept.

Hast du selbst mal darüber nachgedacht, mit Ableton Live oder ähnlichen Tools aufzulegen, um dem ganzen einen kreativeren Touch zu geben, einen, der deine Einstellung etwas besser widerspiegelt?

O: Nein, ich bin CD-DJ. Es kümmert mich nicht wirklich, was die Leute denken, weil die meisten eh nur kommen, um mich zu sehen. Ich muss diesen Teil meiner Arbeit nicht ernster nehmen als irgend notwendig.

Also geht es primär darum, Geld zu verdienen?

O: In gewisser Weise schon. Auf der anderen Seite trifft man natürlich auch Leute und kann seine Musik promoten. Vor 10 Jahren hätte ich auch nicht aufgelegt, weil jeder nur auf Technik schielte. Die hatte ich nicht. Damals hätte man mich wegen jedem Übergang verurteilt, heute interessiert das niemanden mehr. Im Grunde genommen spiel ich aber auch einfach genau dasselbe wie all die anderen auf Ed Banger.

Ed Banger ist heutzutage ein gewichtiger Bestandteil moderner, lauter Klubkultur, während dein voriges Label FCom immer etwas klassischer, stilbedachter wirkte. Wie nimmst du dich im Kontext dieser beiden Labels wahr?

O: Auf FCom war ich einer von vielen Musikern, habe aber eine besondere Stellung eingenommen. Ich war das schwarze Schaf, das anders war als der Rest des Labelrepertoires. Laurent Garnier hat mich damals unter Vertrag genommen, ohne genau zu wissen, was ich überhaupt mache. Beim zweiten Album konnte er sich auch nicht mehr wirklich begeistern. Es fehlte der Enthusiasmus, den ich als Künstler gebraucht hätte. Ich denke, das ist auch, warum es nicht mehr wirklich funktioniert hat. Bei Pedro Winter (Chef von Ed Banger) ist das anders, auch wenn wir sehr verschiedene Vorstellungen von Musik haben, hat er eine sehr einfache Art Enthusiasmus auszudrücken, die mir zusagt. Dort fühle ich mich diesbezüglich besser aufgehoben. So oder so, ein Label ist wichtig für die Distribution meiner Musik, und das funktioniert bei Ed Banger ganz gut.




Mr. Oizo - Flat Beat (WhoMadeWho Rework) (DL) (YSI)



Was du über das Label zu sagen hast, klingt sehr moderat und abgeklärt. Gibt es auch Kollegen, denen du dich nahe fühlst?

O: Es gibt schon Leute, die ich mag. SebastiAn z.B., der mir auch beim Soundtrack für „Steak“ geholfen hat, ist jemand, den ich schätze. Aber das hat jetzt nichts mit seiner Musik zu tun. Die ist natürlich auch gut, aber eben nicht immer nach meinem Gusto. Er ist auch noch sehr jung, hat auch definitiv großes Talent. Musik machen ist für mich aber auch eine Sache des Geistes, worüber man nachdenkt, wofür man sich interessiert, im weitesten Sinne eine besondere Kreativität. Heutzutage ist es sehr einfach gute, beeindruckende Musik zu machen, wenn man Piano spielen kann. Nimmt man z.B. Aphex Twin, dann hat man immer das Gefühl, das hinter seiner Musik etwas Geniales steckt, etwas Mysteriöses. Ed Banger Stuff dagegen ist sehr auf Spaß und Unterhaltung bedacht. Alles muss laut und aufregend sein, was ohne Zweifel seine Daseinsberechtigung hat, mir fehlt allerdings manchmal der Geist dahinter.

Das klingt ein bisschen so, als könnte das Auflegen dann für dich manchmal sehr schwierig sein.

O: Es kommt vor, dass es total deprimierend ist, aber, wie gesagt, es ist Teil meines Jobs, leicht verdientes Geld und gute Werbung. Schließlich hab ich eine Platte zu vermarkten.

Du bist zweifelsohne auch Teil einer regen französischen Szene, die von Daft Punk, Alan Braxe, Fred Falke in den 90ern bis zu neueren Acts, die jetzt auf Kitsuné, Institubes oder eben bei Ed Banger veröffentlichen, reicht. Was denkst du, wie sich das noch weiter entwickeln wird?

O: Dafür interessiere ich mich eigentlich nicht wirklich. Es gibt genug Menschen, die mich bis heute für einen Engländer halten, insofern hab ich auch nie wirklich etwas mit dieser French Connection anfangen können. Vielleicht handelt es sich dabei einfach eine Modeerscheinung, die in 6 Monaten schon wieder vorbei ist. Das wäre dann aber zumindest für mich auch nicht wirklich relevant.




Nun lässt sich aber nicht daran rütteln, dass zumindest der Spirit, sei es in Reinform oder als Inspiration für Genres wie New Rave, Einzug in die Clubs gehalten hat.

O: Ja, das stimmt natürlich. Vielleicht passen Franzosen mit ihrer Art einfach ganz gut in die neue, musikalische Spaßgesellschaft. Vor vielleicht 5 Jahren war Clubmusik noch sehr langweilig, heute hingegen kommt es ein bisschen weniger auf das Können der DJs und mehr auf die gute Auswahl an. Das kommt poppiger, spaßiger Musik sehr entgegen.

Du vertrittst durchaus Thesen, mit denen man anecken könnte. Welchen Einfluss haben die alten und neuen Medien, z.B. Blogs und eZines, auf dich? Ist dir dein Bild in der Öffentlichkeit wichtig?

O: Nein, ich hab in erster Linie Interesse an meinem eigenen Blickwinkel. Ob jemandem meine Musik, meine Filme oder mein Leben gefällt, ist mir egal. Das hat absolut keinen Einfluss auf mich und meine Arbeit. Womit ich nicht sagen will, dass ich mir nicht anschaue, was über mich geschrieben wird. Manches ist gut, manches ist schlecht, aber am langen Ende ist es mir eben doch egal.

Apropos, dein letzter Film „Steak“ wird jetzt – fernab dessen, womit man gerechnet hätte – in Russland veröffentlicht. Wie kam es dazu?

O: Mein Produzent hat sich nie groß für den Film interessiert, er ist ja auch gefloppt. Warum er jetzt ausgerechnet in Russland erscheint, weiß ich nicht. Auf der anderen Seite ist es auch nicht mehr wichtig, weil „Steak“ für mich vorbei ist. Ich wende mich jetzt anderen Dingen zu.

Die da wären?

O: Ich werde einen Film („Realité“) machen, neue Musik einspielen. Alles so wie immer, bei mir wird sich nicht viel ändern.


Fin.


Das Interview wurde ursprünglich für die De-Bug geführt und ist in Ausgabe 128 oder online hier nachzulesen. Weiterführendes zu Mr. Oizo findet ihr hier. Die Fotos sind Flickrfundstücke, merzi dafür. Diesmal ohne Kleinschreibung, da mir der Aufwand nicht gerechtfertigt erschien. Man möge es mir verzeihen.


2/25/2009

kann denn liebe sünde sein?



ted & francis aus down under
pop und tanga uber-zunder
falsche jungs und echte küsse
samstag abend überdrüsse
sonntagmorgen nackter kater
ein jahr später kesser vater.


ted & francis - all ways (dl) (ysi)


appaloosa - the day we fell in love (ted & francis remix) (dl) (ysi)


sebastien tellier - kilometre (ted & francis remix) (dl) (ysi)



mehr infos auf den myspaces von ted & francis, appaloosa, und sebastien tellier.


i spend my days in bed



die tauschmelze hat berlin erfasst. draussen ist es grau in grau. mittelkühl, was mich dazu verleitete, neue lederjacken in französischer vorort-manier spazieren zu tragen. zu kühl. das bett allerdings bleibt warm, das slackertum die stimmung durch rotlicht und musik innerhalb normaler parameter. für letztere zutat zeigten sich in den vergangenen paar tagen vor allem folgende drei lieder verantwortlich.

das erste kommt teilweise von air france, der band, die es in 2008 vermochte, vom no-name zu passabler popularität aufzusteigen. für den grundstein zeigen sich die friendly fires verantwortlich, die ihre letzte single skeleton boy von den luft- und raumfahrttechnikern bearbeiten lassen. herausgekommen ist ein papierflieger, kunstvoll gefaltet und wenig laut.


friendly fires - skeleton boy (air france remix) (dl) (ysi)



der zweite track kommt von david rubato, wurde vor kurzem (genau wie #3) auf nme gefeatured und hält mich spätestens seit aeroplanes flying mix auf trab. letztere zeigen sich auch für die wiederbearbeitung verantwortlich. überhaupt haben sich die belgier mit ihren remixen in den letzten paar monaten 1 fleissbienchen in sachen geschmack und konstanz verdient.


david rubato - circuit (aeroplane remix) (dl) (ysi)



der letzte track von curses ist ein poppiges ny disco monstrum, das unter der tatkräftigen mithilfe von nancy whang (dfa) und den für den remix zuständigen jungs von holy ghost entstand. laut nme lohnen sich vor allem die sirenen ab minute 7. aha. der rest ist genug grund für die ausrufezeichen in den namen.


curses! - the deep end (holy ghost! remix) (dl) (ysi)



mehr infos gibt es auf den myspaces von air france, den friendly fires, david rubato, aeroplane, curses und holy ghost. download der lieder wie immer durch klicken des titels.


2/23/2009

wolfgang amadeus, die zweite



heute gab es eine kleine überraschung im posteingang. phoenix leaked einen weiteren song des neuen albums wolfgang amadeus phoenix. während der name des albums weiterhin bescheuert diskutabel bleibt, gewährt der neue song einen weiteren einblick in das, was da demnächst kommen soll. überraschungen gibt es allerdings auch hier nicht, was man wiederum finden kann, wie man will. solange kein ausfall a la alphabetical ins haus steht, halte ich die beine still und geb den alternden mann - ich schwöre - der sich auf alte helden starke männer freut. viel spaß beim reinhören.


phoenix - 1901 (dl) (ysi)



mehr infos gibt es auf phoenix' homepage. das album erscheint am 25. mai. bis dahin könnt ihr das kitsune tabloid auschecken, alterwürdiges kompiliert.


2/21/2009

see line woman, tanz auf mir.



neues von keinemusik, dem frischen berliner label, auf dessen explosion man immer ein auge haben sollte. aber bevor es zur plötzlichen volumenausdehnung kommt, gibt es noch ordentlich bbq und senf im bart. aber keine panik, es wird.
heute gibt es ein bisschen was episches von &me für zuhaus und ein bisschen was poppiges von rampa für streaming only. das eine ist geschmeidige veredlung eines nina simone klassikers, das andere ist berliner schnauze. beides charmant, ohne zweifel. ein bisschen wie grace jones am hühnerhaus. und ich herze große chickens.


nina simone - see line woman (&me rework) (dl) (ysi)


rampa - tanz auf mir



mehr von keinemusik und dem ganzen drumherum findet ihr auf dem blog der klikke, das nike video von und mit rampa hier, alles zur nächsten keinemusikveranstaltung hier. zu kaufen gibt es einiges auf beatport.


2/20/2009

you have to stop seeing your ex



33hz aus new york machen funk, modernen. im weitesten sinne. bei einigen remixen rutschen sie auch (unangenehm) in new ravige gefilde ab. und der scheiss ist ja vorbei, irgendwie. hörte ich zwischen zwei gläsern diskoschorle mit schirmchen und bunten luftballons. abgesehen davon machen sie aber eben feinen funk, modernen. und der hat zumindest den samstagabendtreff frei nach dem motto "entweder man ist genervt oder geht nach unten und säuft mit" überstanden. ein bisschen was für die love handles schadet ja nie, deutschlands wurstfachverkäuferin #1 würde es nicht wagen zu widersprechen. dazu gibt's noch was von den teens. enjoy the fitness.


33hz - good thing (dl) (ysi)


the teenagers - love no (33hz remix) (dl) (ysi)



vielen dank an die fluos für den oberen track. mehr infos gibt es auf dem myspace der band oder direkt bei foolhouse. ausserdem gibt es unten das video zur single i feel alive.

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2/19/2009

achtung, cosmic shit / gästeliste für die scala am samstag



tony carrascos liste von produktionen ist schier endlos. he was there. sozusagen. und dieses wochenende haben ihn die jungs von mirage, den sameheads und das drehmoment in die scala gebracht, damit er seiner authentischen bringschuld abbitte leisten und den realen discoscheiss abliefern kann. mit sprühsahne und so.

als kleinen vorgeschmack gibt es hier zwei seiner alten hits, die in sachen monotonie und zielorientierung ihrer zeit sicherlich mindestens eine nasenlänge vorraus waren. jeweils aus dem jahre 1982, produziert für die gruppe klein & m.b.o., deren fester bestandteil tony ein paar jahre war. vorzeitlicher techy disco house. mir ist allerdings nicht ganz klar, wie das jemand damals ansatzweise hätte verstehen sollen.


klein & m.b.o. - dirty talk (dl) (ysi)


klein & m.b.o. - wonderful (dl) (ysi)



das ganze findet diesen samstag im alten kino in der friedrichstraße 112a statt. knicken verlost aus gegebenem anlass 3x2 gästelistenplätze. falls ihr dabei sein wollt, schreibt eine mail mit dem betreff cosmic an knickenberlin@googlemail.com und schreibt noch irgendetwas nettes über dinge. wir entscheiden dann willkürlich, also fair.

mehr informationen findet ihr bei coop und per klick auf den flyer rechts. fotos gibt es dann später auf dem brandneuen scala blog. zu kaufen gibt es klein & m.b.o. hier oder hier.
als kleine randnotiz gibt es auch diesen freitag schon metronomy in der scala. ist einen besuch wert, wenn man es poppig mag.


1x2 gästelistenplätze für freitag in der diamond lounge, white trash




morgen, also freitag, spielen im white trash die bands motherland und honey & the greek. danach gibt es musik mit okay & okay plus elizafoxxx. fun djs und cheesburgers.

wer sich seine gästeliste abholen will, schreibt unter dem betreff foxxxy an knickenberlin@googlemail.com. bescheid gibt's im laufe des morgigen tages.

mehr infos findet ihr auf dem white trash fast food myspace und dem flyer.


2/18/2009

tiedye does it better



tiedye ist letztes jahr zugegebenermaßen etwas an mir vorbei gegangen. warum, kann ich nicht sagen. eigentlich passt vom label über blogs bis zum landstrich alles. aber vielleicht hab ich einfach zu viel kaffee getrunken und sonne getankt. absolution inklu. ich weiss es einfach nicht.

anton qlint und edvin edvinson jedenfalls machen popmusik mit einem leichten hang zu - jaja - discomusik. letzteres leben sie im übrigen auch unter dem alias vastkustska ryggdunkarsallskapet aus, allerdings nur als teil des ganzen. anyway, auf italians do it better haben sie vor ca. 6 monaten ein nothing else matters cover rausgebracht, sind kurz davor mit einem rubies edit "berühmt" geworden und seitdem in aller munde, blogwise. für den launch von fool house gab's daher kürzlich einen mix, den ihr auch hier bekommen könnt. maximaler engtanz von bärtigen skandinaviern.


tiedye - nothing else matters (dl) (ysi)



rubies - i feel electric feat. feist (tiedye remix) (dl) (ysi)



tiedye - ge och ta-mix (dl)


wenn schon italians do it better, dann richtig. hier also noch das neuste kind von johnny jewel: farah. dazu ein aktuelles stück von glass candy, und weil der winter eh kein ende nehmen will, i can't stop loving you von mirage.


farah - die (demo) (dl) (ysi)


mirage - i won't stop loving you (demo) (dl) (ysi)


glass candy - animal imagination (dl) (ysi)



mehr infos gibt es bei italians do it better oder tiedye. viel spaß beim hören.


die anstalt der besseren mädchen - tonight in berlin



julia zange schreibt mit palette und pinsel. gemalte gedanken in gedeckten, satten farben verbergen sich unter dem mädchenhaften einband ihres ersten romans. auf dem einband begrüßt ein eislöffelchen aus zartpinkem plastik den leser: verführerische Kost, eine frostige großstadt, die geschichte garniert mit einem ausflug in die süße surrealität, in der die laster lauern. die junge autorin julia jange zeichnet in ihrem erstlingswerk eine pastellfarbene, lieblich scheinende welt. ein abgeleges gehöft bewohnt von knabenhaften müttern wird zu einer kontrastierenden zufluchtstätte für ihre romanfigur loretta, als diese mit ihrem baby stadtflucht begeht. die fragile konstellation aus porzellanpuppe, gepudertem säugling und dem dazugehörigen vater veranlasst loretta zum ausbruch aus der utopie des jungen familienglücks. "die anstalt der besseren mädchen", fernab in der idylle, verspricht keine genesung von der last lorettas' gescheiterten versuchs erwachsen zu werden. gleichsam klein, blond und problematisch – der typ mädchen, auf den der vater ihres kinder immer hereinfällt - kehrt sie zu dem verzweifelt wartenden malte zurück. weiterhin gehüllt in einen klebrigen mantel aus kindlichkeit, mit ihrem viel zu schönen kind. zurück zu artifizieller erotik im ehebett, fernab von der fantasie, einen jungen auf dem eisbärenfell zu ficken.

julia zange beglückt uns heute abend mit einer lesung in der coma galerie. begleitet wird die lesung zudem mit einem harfenspiel von claudio cherubin.


18. februar 2009 - 21.00 uhr
coma center enter for opinions and music and art
leipziger straße 36/ ecke charlottenstraße
berlin


ein ausführliches interview mit julia zange gibt es ende februar im blank-magazin. dort habe ich mit ihr über ihr erstes buch, flanellhemden und familienidylle gesprochen.



2/16/2009

mr. moustache







magazine: wonderland
editorial: mr. moustache
photographer: koto bolofo

die einzigen beiden augenblicke während stefan raabs bundesvision song contest, die mein ästhetisches empfinden vermochten zu fesseln, waren zum einen die getränkewahl von polarkreis 18 - sie tranken passend zu outfits und bühnenshow im backstage bereich milch - sowie der schnäuzer vom sänger der band fotos. eine variante des männlichen bartes, die ich bis zum anblick des indie-jüngligs für weniger bis überhaupt nicht sexy gehalten hatte. da zeigte es sich also ausgerechnet im trash tv: ein sehenswertes exemplar des oberlippenbarts.

warum das editorial des magazins wonderland nun "mr. moustache" betitelt ist vermag ich nicht zu sagen, doch es ist als eye candy dennoch angebrachter als eine galerie voller schnurrbärte. diese mögen zwar derzeit für den jungen mann anlässlich hipper orte und langer nächte aus düsteren quellen den weg auf die modische agenda des mannes gefunden habe, gut kleiden tut der kleine pelz hingegen die wenigsten. fotos hin oder her. ich wünsche eine gute rasur zum anfang der woche.


2/15/2009

wirrow

is your sunday treat.


one for the afterhour


one for valentine's


one for the snow


one for all you foxy people



2/14/2009

some place new


the presets - if i know you

neues video der presets, die single kommt im märz auf modular. eva husson führte regie. der rest ist neuere australische popgeschichte.


take my breath away



wer erinnert sich nicht gerne an den sommer, in dem gui borattos like you (auch gerne im supermayer remix) durch clubs und freilichtvergnügungsstätten waberte. jetzt, gefühlte jahre später, veröffentlich boratto sein neues album take my breath away, dessen titeltrack wir hier dank pitchfork an mann und frau bringen können. ich bin ein bisschen enttäuscht, ändere meine meinung aber gerne bei vollständiger beschallung des albums. vielleicht auch nicht und/oder ungern. es ist sehr, sehr schön.


gui boratto - take my breath away (dl) (ysi)



mehr infos zu gui boratto auf seinem myspace oder bei kompakt. alte helden.


2/12/2009

synthesise


simian mobile disco - disco synthesise

kate moross und alex sushon haben sich zusammen getan, um diese spärliche live-visualisierung für simian mobile disco anzufertigen. die dazugehörige single wird es in kürze an die ladentheke schaffen. bis dahin zurücklehnen und verstehen lernen, warum selbst aktive väter noch auf runde dinge stehen. faszination form.

schön flashy und nicht geeignet für menschen, die an epilepsie leiden. hab ich mir sagen lassen.


2/11/2009

vom wohlfühlfaktor im weiblichen wahlkampf


kinder, es hätte so schön sein können. und sie so zahlreich. die kinder.

übermutter ursula befand sich auf dem besten wege die legislaturperiode als heilsbringerin der überalternden gesellschaft zu beenden. elterngeld, mehr kitas, treu sorgende väter auf großen plakaten und weitere kampagnen mit glucksenden, satten und süßen kleinkindern. kinder, so weit das auge reicht. das war die vision. die zielsetzung einer mutter von sieben kindern, die in ihrer kommunikativen vermittlung jungen frauen nahe legte, ein baby und besser ganz viele seien ihre vaterlandspflicht. die passenden väter dazu gab es ja auf den plakaten. das wickelvolontariat debütierte kurz als verbaler spielball der medien, zeigte aber gleichsam karikierend, dass eine ernsthafte involvierung der väter in erziehung und ihre gleichberechtigte freistellung vom beruf eine realitätsferne idee war, die besonders in frau von der leyens schwesternpartei csu eher mit einem höhnischen lachen als einem mildes lächeln bedacht wurde. die familienfreundliche babykampagne flankierte die bundesfamilienministerin dann mit progressivem einsatz für eine werbung der faz. sie versteckte sich hinter der zeitung während sie in einem meer von weißen, flauschigen kaninchen saß.
wie die kaninchen, liebe bürger, ich schau auch kurz weg, doch mehret euch. das war die vision.



ob frau von der leyens brutplanung am ende des tages die kurven der frauen und geburtstatistiken signifikant beeinflusst hat, wird kaum zu sagen sein. zu zahlreich sind die intervenierenden variablen, zu dünn ist das konzept des elterngeldes als anreiz zur familienplanung zu fungieren. dabei werkelte das das bundesministerium für familie, senioren, frauen und jugend so emsig am deutschen kindersegen. so emsig, dass sich die jugend sido, die drogenbeauftragte der bundesregierung sabine bätzing und herrnkoch teilen durften, die senioren als best ager von werbeagenturen und als pro ager von dove betüddelt wurden und mädchen in sachbuch und prosa die gleichstellung der frauen und emanzipation voranpeitschten. die arbeitsteilung funktionierte. sie sollte theoretisch funktionieren. denn wenn die jugend erfüllt ist mit tugend, die omas und opas die besseren kitas sind und die frauen von morgen die männer von heute, segnet uns ein babyboom. das war die vision. dann kam die krise.



weder ist die plakatierung mit aktiven vätern noch das vorleben der perfekten großfamilie durch die vermehrungsministerin selbst der schlüssel zu einer kinderreichen gesellschaft, noch wird das schwächeln der konjunktur als maßgeblicher grund anzuführen sein, dass die graphik der geburtenentwicklung weiterhin einen traurigen eindruck machen wird. die beiden relevanten einflussgrößen, politik und popkultur (als maßgeblicher feministischer motor), haben das frauen- und familienbild sowie die tatsächliche situation nicht in eine richtung schubsen können, die den familiengründungswillen fördert.

politikerinnen, feministinnen, frauenrechtlerinnen und die dazwischenquatschenden männer fördern zunächst willkürliche weibliche stereotypen, die wiederum unter frauen neid, konkurrenz und feindschaft, aber wenig gemeinschaft und solidarität stiften. frau von der leyen will passionierte mütter, gerne mit beruf und karriere, die gleichsam ihren mann zum aktiven vater erziehen; leidenschaftliche mütter werden verachtet von frauen, die unter der fixen idee karriere zu machen wie ein mann vergessen, dass sie keiner sind und sich dennoch aufplustern wie ein hahn, obwohl es anders ginge; mütter konkurrieren auf dem spielplatz mit teuren kinderwägen, schönen kindern und pädagogischem halbwissen; hinter jeder entscheidung, sei es die kinderlosigkeit, sei es beruflicher erfolg, sei es ein einzelner sohn oder eine fünfköpfige rasselbande, wird unfreiwilligkeit, unglück, unfähigkeit oder das abkommen von der eigentlichen lebensplanung vermutet.

politik und insbesondere politikerinnen versagen in dieser hinsicht die verschiedenen facetten des frauseins zu vermitteln und anzuerkennen. besonders jungen frauen fehlen innerhalb der politischen landschaft identifikationsfiguren. was jungen frauen durch den kopf geht, wenn sie in zeitung und den politischen talk im fernsehen schauen, wenn sie sehen, wer neuer bundeswirtschaftsminister wird, das ministerium als politisches ressort, in dem gleichstellung besser aufgehoben wäre als im dem für die glückliche familie, illustriert vielleicht christine eichels kommentar, den sie zur erpressung von susanne klatten im cicero schrieb:


"es bedarf nicht allzu viel fantasie, um sich vorzustellen, welchem genre die männer angehören, die eine frau der klatten-liga bei vorstandssitzungen, societypartys und golfturnieren trifft. sie erlebt die öde selbstgefälligkeit gestandener herren, die sich mithilfe routinierter beeindruckungsprosa in bewunderung sonnen wollen. ungefragt geben sie anekoten aus dem allzu umfangreichen repertoire ihrer heldengeschichten zum besten. frauen sind ihr Publikum, ihr spiegel, ihre claque."


also gehen wir fremd. und die "öde selbstgefälligkeit" kann derart starke ausstrahlungskraft haben, dass falls das politische von frauen nicht bereits abgestoßen bei seite geschoben wurde, sie sich nicht ausschließlich thematisch orientieren, sondern auch dort politisch sammeln, wo frauen sichtbar sind, mitentscheiden, und nicht als hübsche dekoration und alibi auf den billigen plätzen drappiert wurden. der anteil der frauen, der sich als emazipiert begreift, unabhängigkeit und berufliches fortkommen schätzt, steigt nachweislich gleichsam mit dem wachsenden interesse an politik und der aktiven teilhabe daran.

dass dies spitzenkräften wie franz müntefering (spd) erst kurz vor wahlkampf einfällt und er schwammig formuliert: "wir müssen auch darüber sprechen, warum relativ wenig frauen in führenden positionen sind. ist es zum beispiel sinnvoll, etwas zu tun, was in vielen Parteien lange gedeckelt worden ist? klammer auf quote klammer zu. manchmal muss man auf zeit solche instrumente anwenden, um ein ziel zu erreichen.” dies kritisiert heide oestreich in der taz zurecht: "einer partei fällt nach zehn regierungsjahren auf, dass man ein gleichstellungsgesetz brauchen könnte? derselben partei, die vor acht jahren dieses gesetz bereits vorgelegt hatte und es dann selbst per kanzlerdekret wieder einkassierte?" den vorsprung, den oestreich der union im weiblichen wahlkampf attestiert - "wenn münterfering gegen die strahlkraft, die von der leyen und merkel allein durch ihre anwesenheit erreichen, etwas ausrichten will, wird ein bisschen quotengemurmel nicht ausreichen" - sehe ich allerdings nicht.

frau von der leyen repräsentiert auch nach haarschnitt nicht den modernen frauentyp noch die Politikerin, der junge wählerinnen begeistert und inspiriert. wer einen kreativen ansatz zum thema gleichstellungspolitik aus dem zuständigen ministerium sehen möchte, dem sei ein blick in den medienkoffer "frauen und männer - gleich geht´s weiter" empfohlen. dazu staatssekretär gerd hoofe: "wenn schülerinnen und schüler zum beispiel sehen und hören, wie breakdance-kids über gleichstellung denken oder selbst aufgefordert werden, einen rapsong zum thema zu machen, setzen sie sich intensiv mit ihren zielen und dem eigenen rollenverständnis auseinander. das hilft den mädchen wie auch den jungen dabei, ihren eigenen weg zu gehen - in beruf und familie." ich vermute, nein ich weiß, dass dieser koffer bei den schülern der 9. bis 12. klasse, für den er vorgesehen ist, für spott sorgen wird, aber nicht zum nachdenken.

angela merkel wird nun abermals im wahlkampf nicht als frau, sondern als neutrum in erscheinung treten. niemand fordert flammende feministische reden. ein bekenntnis zum frausein bedarf keinen staatsakt. ein frauenfreundlicher wahlkampf bedarf aber auch keine babys auf wahlplakaten. frauen bedürfen keine karrieren nach männlichen mustern, aber nach ihren eigenen.

liebe ursula, liebe angie, die frauen von morgen werden weder die mütter, noch die männer von gestern und heute sein. der wohlfühlfaktor im weiblichen wahlkampf wird schmerzlich vermisst.


vacuum



"vacuum is a dirtbag. a dirtbag and a burnout, in fact. truth be told, the only thing separating matt abbott (aka vacuum) from your run-of-the-mill, drug addled, lowlife, redneck, hoodrat motherfucker is that he is the owner of a laptop computer and a stellar record collection."

was gibt es da noch zu sagen? ein bisschen sanfran, ein bisschen detroit, ein bisschen coca. shake it like a polaroid picture. und ab zu schlecker a08 einkaufen gehen. irgendwer muss den scheiss schließlich wieder wegmachen.


vacuum - homesick (dl) (ysi)



mehr infos gibt es auf vacuums myspace, einen weiteren mix bei iheartcomix. enjoy!


half asleep


school of seven bells - half asleep

das neue video, easy to fall in love with. mehr auch bei uns.


2/10/2009

kleines 1x1 der musikgeschichte: schaffel mit bottin



nun ist es ja nicht so, dass der berliner sich mit schaffel nicht auskennen würde. direkt aus köln schwappte gegen jahrtausendwende technoides geplucker gen hauptstadt und ab da wurde geschaffeltt. inzwischen ist das ganze etwas abgeebt, an die beginne von speicher bzw. kompakt extra erinnere ich mich trotzdem noch gerne. aber warum und woher eigentlich das ganze? bottin, das neue signing von italians do it better, weiss bescheid. die schaffel-jungs wohl auch, ist ja eh klar.

und weil er ein mann von welt und geschmack ist, hat bottin eine nummer rausgebracht, die es durchaus in die 5% der itunes-library schaffen könnte, die man wirklich hört, und deren antlitz ihr weiter oben mit videountermalung kritisch beäugen könnt: hier die beiden "infamous barbie shuffle"-mixes von bottin. 12/8 galore, als reminiszenz an alte zeiten, als es noch kein juno-store gab. aber schaffel. man will ja wissen.


bottin - the infamous barbie shuffle mix part one (dl)

bottin - the infamous barbie shuffle mix part two (dl)


als schmankerl oben drauf gibt es noch einen mix, der seit kurzem durch die blogs geistert und in erster linie die no static ep von bottin an den mann bringen soll. ein bisschen moderner, also dem zeitgeist entsprechend, aber nicht weniger hörenswert, weil disco aesthetics. und wenn schön ist, ist immer schön. ein html-herzchen.


bottin - disco aesthetics (dl)


no static gibt es hier zu kaufen. mehr zu bottin findet ihr auf seiner homepage oder bei myspace. ausserdem natürlich bei italians do it better. die tracklisten findet ihr in den comments.


2/07/2009

is it the shoes?



es ist der skandal, das gesprächsthema in der deutschen, weiblich dominierten mode-blogosphäre. von blasphemie, hybris und anmaßung ist die rede. bis aufs blut werden alte fehden aufgekocht und neue beschworen. es geht ans eingemachte, kein auge darf trocken bleiben, jeder muss stellung beziehen, mit oder gegen uns, für oder wider.

alles schnickschnack. in erster linie handelt es sich hier um ganz große unterhaltung. denn, wie könnte es anders sein, es geht um schuhe. von da aus ist es bekanntlich nicht mehr weit bis zur weiblichen psyche. und was diese kitzelt, kann man in seiner ganzen anmut, also dem teil, den wir männer immer übersehen (wollen, müssen), hier und hier nachlesen. ein trauerspiel in vier akten, in dem es vor neid, missgunst, übersteigertem selbstbezug und geschmacklosigkeiten nur so wimmelt. ich empfehle jedem geneigten toiletten-, wartezimmer- oder galaleser die lektüre. ein fest, ohne gehalt zwar, aber mit unterhaltungswert. siehe lektion eins.





aber worum geht es eigentlich? ganz ehrlich, ich weiss es nicht genau, bewusst. hinter den vorhängen wohl um zwei blogs, deren betreiberinnen sich nicht mögen. vordergründig geht es um positionierungen: der eine kommerziell, der andere nicht. der eine elite, der andere mauerblümchen. der eine mit, der andere ohne geschmack. der eine mit zensur, der andere mit vogtschem biss, und so weiter. die liste ist endlos, und je nachdem auf welcher seite man steht, findet man das entsprechende antonym eben schlecht. so einfach ist tennis.

es hat schon immer spaß gemacht, im trüben zu fischen. und davon ist hier reichlich vorhanden, denn jeder hat ja eine meinung, einen standpunkt und eine klikke. nur irgendwie nicht so richtig. alles kein problem, jeder stammtisch ist nicht anders, aber "...jetzt kommt der punkt, an dem alles kippt, finde ich." jetzt kommen hormone ins spiel, gefühlte wahrheiten und dissoziative wahrnehmungen. der perfekte nährboden, für probleme, die es noch zu erfinden gilt. wer es bis hier hin geschafft hat, der hat es nicht mehr weit bis zu den kapriolen, die einen das leben vermeintlich schlagen lässt.





es ist für einen aussenstehenden wie mich einfach schwer, das allzu ernst zu nehmen, das alles nicht unter "ewig schwelendem zickenkrieg" zu subsumieren, der ständig und immer tobt, depression und hysterie auslöst und im schlimmsten fall meinen fix reservierten samstagnachmittag bedroht. alles schon gesehen bzw. gehört: auf mädchencouchen, in cafes, der kneipe, der uni, dem bett oder der diskothek. das ist selten neues, selten gewichtiges und noch seltener fundiert. und gott bewahre, selten dauerhaft.

die stunden, die man als zuhörer und analyst solcher ergüsse verbringt, sind trotzdem so end- wie sinnlos, gleichzeitig aber lehrreich und unterhaltsam. moment? das ist kein widerspruch, denn hier geht es um die königsdisziplin, das verstehen der weiblichen psyche. lektion eins: es ist alles erlaubt.

und so ist es eben auch hier erlaubt, aus einer mücke, zugegebenermaßen zweifelhaftem schuhwerk, einen elefanten, mehrere artikel mit gefühlten 8000 kommentaren, zu machen. nur beschweren sollte man sich nicht, wenn gelacht wird. denn auch wenn es einige kaum mehr zu glauben wagen, lachen ist nicht nur futter für die profilneurose. in erster linie ist es gesund.


die beiden angesprochenen artikel findet ihr hier und hier. vornehmlich geht es um die blogs les mads und next to you.


so fine


telepathe - so fine

telepathes neues video. nice & dandy.


2/05/2009

mykonos


fleet foxes - mykonos

das neue video der fleet foxes, besser hätte es keine udk-studentin animieren können. wort drauf.


sounds superb



in flagranti haben mitte januar einen "sampler" namens sounds superb an den markt gebracht. darauf finden sich neben neuen originalen unter anderem disco-edits von bands wie the clash, chic oder mathematiques modernes. das teil ist sehr stark gut, und wer will, kann sich bei juno ein bild davon machen. als kleinen, nicht ganz so klassischen vorgeschmack gibt es hier 3 tracks, die kürzlich bei disco delicious bzw. 20jazzfunkgreats online gingen.


in flagranti - i chatted up the nympho secretary (dl) (ysi)


ajello - dolphy (in flagranti re-edit) (dl) (ysi)


act yo age - la fumo loco (in flagranti remix) (dl) (ysi)



wie auch immer, sasha crnobrnja und alex gloor sind meister der resteverwertung mit hang zu brüsten und treibendem allerlei. das ist dem berliner nachtleben ja auch nicht gänzlich unähnlich. ruhelosigkeit, referenzen und umtriebigkeit sind hier könig. ein bisschen was für euch.

mehr infos gibt es bei codek oder auf in flagrantis myspace. kaufen könnt ihr auf juno oder beim händler eures vertrauens, es lohnt.


in for the kill


la roux - in for the kill

gab's schon mal. mehr zu dem londoner rotschopf auf myspace.


air france


air france - no excuses

air france haben es auf die 2008er hitlisten so ziemlicher aller pop-orientierten blogs geschafft. bei mir persönlich ist ein vergleich mit cut copy im gedächtnis geblieben. vielleicht nicht ganz zu unrecht, aber irgendwie doch hinkend. australien stimmt aber, gefühlt. in wirklichkeit ist es schweden plus avalanches, jede menge appeal und geschmeidigkeit. oder so.


2/04/2009

teen lovers


the virgins - teen lovers

die neue single der virgins. neiss. tessa wird's freuen. zu recht.


a perfect kiss



perfect kiss aus chicago machen laut eigener aussage robot love songs. so in etwa klingt das ganze auch, wenn man ein bisschen ian curtis oder dessen imprint auf pop hinzufügt, was ja im bezug auf den namen der band, den titel einer 85er single von new order, in deren video curtis die band 'beobachtet', auch sinn macht. irgendwie. referenzen all over, bildet man sich ja gerne ein. ansonsten verliert sich das ganze in neuzeitlicher monotonie und passt zum hiesigen wetter. kann man gut mögen. ehrlich.


perfect kiss - fell into you (dl) (ysi)


sally shapiro - anorak christmas (anoraak christmas remix) (dl) (ysi)



mehr perfect kiss gibt es bei myspace. als goodybag mit ordentlich verspätung sally shapiros anorak christmas im anoraak remix. da geht es auch um küssen. hilft ja momentan nichts, ausser. viel spaß.