11/07/2007

absolutely nonchalant - the virgins



zu einer standesgemäßen geburtstagsfeier gehören nicht nur eine festrede von verteidigungsminister franz-josef, ein engtanzfloor und rocko schamoni, der auf der zugehörigen after hour schlaflieder vorliest, sondern auch ein auftritt einer zünftigen indieband - das zumindest ergaben die vodkagetränkten überlegungen zu jans ehrentag.
da unsere kronjuwelen aus london, the teenagers, anfang januar vermutlich eine audienz im oval office haben, bieten die amerikaner im gegenzug ihr eigenes indie-schmuckstück, das derzeit unsere erste wahl wäre: the virgins.

semantisch bedient sich der bandname augenscheinlich aus den themenfeldern, aus denen auch the teenagers so fleissig schöpfen: girls, girls und schweinereien. diesem prinzip folgen in ähnlicher weise die lyrics, und wie bei quentin, dorian und michael begann der erfolg der band aus brooklyn via hipster word of mouth, blogs und einen breitvernetzen freundeskreis.
obgleich der hype, der das quartett in ihrer heimat bereits erfasst hat, noch nicht bis nach europa hinübergeschwappt ist, erfuhr die karriere der virgins in der herkunftsstadt der teenagers ihren größten schub. the virgins eröffneten mit ihrem dritten konzert für patti smith vor 3000 zuschauern während der paris fashion week. von dieser erfahrung und publikumsgröße fast ein wenig überfordert wenden die newyorker für ihre live-gigs bislang ein bescheidenes prinzip an: "we try to get in, play a few songs, say hello, and then get the hell out. our feeling is: who wants to see a new band playing music they've never heard before for an hour and twenty minutes?" – oh, you bet i would!
da die band bislang in europa ihr größtes konzert gab, sollten nick, wade, donald und erik folglich gegen einen ausflug ins winterliche berlin nichts einzuwenden haben.

der tag ihres durchbruches und das entfachen eines strokes-ähnlichen fanatismus steht sehr viel näher vor der tür als der moment, in dem petey und amy der finalen dosis ins auge sehen werden; die letzten sichtungen der ungewaschenen sorgenkinder lässt dies zwar relativ absehbar erscheinen - die virgins werden schneller sein.

there is a structure, there are rules to rock & roll and we respect them - dem songwriting verpflichtet, ehrfürchtig gegenüber old fashion rock, eingängige bass lines, ein sexy sänger mit einer gleichermaßen knieerweichenden stimme – die virgins haben nichts geplant und doch alles richtig gemacht. "i love the virgins" sieht auf einem t-shirt oder der baren haut wohl ebenso bizarr aus wie "i love the teenagers"; aber liebe, wem liebe gebührt.

allein alice schwarzer würde songzeilen wie "well is there something that you like about her? - yes, i like the way that her body bends in half" zum anlass nehmen, erbost auf das von ihr erfundene frauenrecht, keinen spaß an sex zu haben, zu verweisen.
all diejenigen, die schwarzers sichtweise nicht teilen, dürfen sich an den zynischen texten erfreuen und ein bißchen über das star-fuck-syndrom sinnieren. die virgins sollten sich derweil in ihrer rolle zukünftiger rockstars damit anfreunden, sich das christian wulff zugeschriebene zitat auf die eigene stirn zu tätowieren: i could do you all.


the virgins - rich girls (ysi)



the virgins - one week of danger (ysi)



weitere hörproben gibt es auf der website der virgins und ihrer myspace-seite, auf der zudem ein vbs.tv-beitrag einblicke in den proberaum der boys gewährt.


1 comment: