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während vice designer nebenbei an ihren kapitänen schrauben, pflegen models ihre liebe zur hertha. computernerds wechseln von arena zu premiere, nur um das schwarzweisse leder rollen zu sehen und allabendlich treffen sich musikwissenschaftler, philosophie- und designstudenten zum pokern. auch im cafe ist es eine freude, lautstark zu verkünden wie heiss die thekenfrau und man selbst heut wieder aussieht, und nebenbei vergnügen sich kohorten von girls mit semesterticket bei popstars, ärztinnenserien und freakshows für unbefleckte singles jenseits der mittzwanziger.

proll zu sein ist gesellschaftlich so akzeptiert, dass man sich manchmal in fremdscham winden möchte, bis man sich dann doch wieder gerade so eben mit der hauseigenen wii beruhigen kann. das wiederum tolerieren freundinnen inzwischen erstaunlichwerweise eher als die vorliebe für scharfe und knoblauchsoße. es ist ein in sich geschlossener kreislauf, der es jedem spätpennäler ermöglicht, alkoholiker und poetry slamist zu sein, widerspruchsfrei jegliche substanz mit dem anfangsbuchstaben k zu konsumieren und am ende des monats der pleite mit falschem selbstbewusstsein entgegen zu treten.

wenn sowohl im lebensentwurf als auch stilistisch alles möglich ist, hat das berliner prekariat zurückgeschlagen. gnadenlos und so, dass vätern und müttern aus steinfurt, angehörigen einer anderen generation, der schweiss auf die stirn tritt, wenn tochter oder sohn den heimaturlaub antreten und in der modisch rotgrau gepflasterten fußgängerzone keck verkünden, hartz-4-zimmer-wohnung und baby in mitte wär das ding für die nächsten 2 jahre.

es ist zeit sich zu wundern, über eine generation, die ebenso gerne jogginghosen trägt, wie sie sich über tighte jeans, rote lederjacken, gamaschen und laufstegmode a la möllemann unterhält. und warum das alles, mag man sich samstagmorgens um halb 2 verkatert fragen. weil es wichtig ist, einen aufhänger für ein video zu finden, dessen suburbaner charme seit monaten genau wie der des ganzen genres fasziniert.