6/04/2007

der da oben: the boss of it all


lars von trier hat ideen. und wenn er diese umsetzt, dann regt sich was in der kinolandschaft. nicht immer positives, aber was man ihm nicht vorwerfen kann, ist, dass sein kino nicht bewegen würde. nach etlichen experimenten, dogma und seinem ausflug in die welt des radikal ausradierten theatherkinos a la dogville nun also automavision.
automavision ist ein verfahren, bei dem computergesteuert der filmausschnitt nach dem zufallsprinzip festgelegt wird. soweit die graue theorie. bewundern lässt sich das ganze in 'the boss of it all', einem film, der überraschenderweise eine komödie ist. in dieser engagiert ein windiger manager einen schauspieler, um eben diesen seiner firma als strippenzieher, der bis jetzt nur im hintergrund die fäden gesponnen habe, zu präsentieren. das ganze ist - wie könnte es anders sein - eine kapitalismuskritik, die von ihren komischen momenten lebt.
der film floppte in amerika, was aber nicht weiter verwunderlich ist. allerdings hielten sich auch die kritiker mit lob vornehm zurück, im gegensatz zur internetgemeinschaft, die durchaus positiv bewertete.
vor 2 monaten lief der film in der schweiz und damit das erste mal im deutschsprachigen raum an. wann er wirklich hierzulande in die lichtspielhäuser kommt, bleibt abzuwarten. allerdings machte von trier in letzter zeit wieder schlagzeilen - der kontroverse regisseur wurde in eine kopenhagener psychatrie eingeliefert - so dass man der logik des marktes folgend davon ausgehen kann, dass dieses kleinod publicitywirksasm deutsche programmkinos in kürze erreichen sollte. und abgesehen davon bräuchten gerade jetzt die in den medien viel gescholtenen g8-gegner doch auch mal wieder etwas, was a. wirklich mit systemkritik zu tun hat und sie b. mal wieder zum lachen bringt.

trailer und homepage


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