if it's a man's world, then i'm glad i am a girl
das imperium von klara, mina und tanutscha erstreckt sich vom görlitzer park bis zum prinzenbad. vom hügel am spreewaldplatz, der vor ein paar monaten zugunsten eines bauprojekts halbiert worden ist, schmieden sie zukunftspläne. diese zukunft liegt in kreuzberg, aller schwierigkeiten zu trotz. aufwachsen in kreuzberg, - ohne vater, die limitierten ausbildungschancen vor augen, belästigt werden im bus – scheint zunächst kein zuckerschlecken zu sein. doch bettina blümner verhilft dem zuschauer ihres dokumentarfilms "prinzessinnenbad" zu einem blick durch die augen der protagonistinnen, und der stempel der wowereitschen äußerung, er würde sein kind nicht in kreuzberg auf die schule schicken, wird der erzählung nicht aufgedrückt.
die blonde klara lernt zwar in einem schulverweigererprojekt, ist aber smart genug um die vorurteile der besorgten außenstehenden mit ihrer selbstbeschreibung "ich bin jung, dynamisch und naiv" zu karikieren. und wenn eine zehlendorfer tochter sich vielleicht aus überzogenen erwartungen heraus lieber in der anorexie verkriecht, ziehen die kreuzberger gören aus ihrem kiez eine menge selbstvertrauen und sehen einige vorteile klar auf der hand: deutsche männer sind nun einmal waschlappen, her mit den gutgebauten türken! und die haben sie fest in der hand.
alice schwarzer, die den film vermutlich ganz anders rezensiert hätte, sollte an dieser stelle endlich verstehen, dass emanzipation sogar einschließen muss, selbstbewusst mit dem arsch zu wackeln und keinesfalls ausschließt, sich mal in einen macho zu verlieben.
neben diesem und weiterer kleiner lehrstücke aus dem kreuzberger alltag halten die mädels außerdem ein plädoyer für den erhalt der kiezkultur. denn obgleich alle später eine schicke wohnung und geld haben wollen, fügt tanutscha ihren zukunftsvisionen hinzu: „und ich werd’ mir nichts vom ökoladen kaufen. spießer.“
„prinzessinnenbad“ läuft seit dem 31. mai in den deutschen kinos und erhielt auf der berlinale 2007 den filmpreis dialogue en perspective für bettina blümners regiearbeit.
"alice schwarzer, die den film vermutlich ganz anders rezensiert hätte, sollte an dieser stelle endlich verstehen, dass emanzipation sogar einschließen muss, selbstbewusst mit dem arsch zu wackeln und keinesfalls ausschließt, sich mal in einen macho zu verlieben."
ReplyDeletena super. jetzt MUSS emanzipation also arschwackeln einschliessen. hört sich echt wahnsinnig befreiend an. ja, als könnte wirklich jedes menschenkind endlich frei die eigene frei gewählte geschlechtliche inszenierung ausdrücken ohne eins dafür in die fresse zu kriegen.
hey, nein, warte. girls shall be girls, boys shall be boys, and fuck the rest....
frollein tessa, was sie so unter girlism absondern, find ich einfach nur echt zum kotzen!